Clear Aligner und CA Clear Aligner
(1998 T.W. Kim, Korea) und CA Clear Aligner (2010, P. Echarri, Spanien)
Das Clear Aligner System von Kim war ursprünglich ein weitgehend handwerklich im zahntechnischen Labor hergestelltes Produkt. Im Jahr 1998 wurde der erste vollständig mit Clear Alignern behandelte Patientenfall vorgestellt. Beim Clear Aligner-Verfahren werden die verschiedenen Zwischenmodelle bis zur gewünschten Zahnstellung zentral hergestellt und an den Kieferorthopäden verschickt, der damit in seinem eigenen Labor die Clear Aligner produzieren konnte. In Deutschland wird Clear Aligner seit 2007 durch die Firma Scheu Dental repräsentiert.
Seit 2010 entwickelte Kim sein System jedoch in Richtung der voll computergestützten und zentral hergestellten eCligner weiter. Die Freunde der Herstellung im Eigenlabor entwickelten darauf aus dem Clear Aligner das partiell computergestützte System CA Clear Aligner nach P. Echarri. Material und Laborhilfsmittel für diese Technik sind bei der Firma Scheu Dental erhältlich. Bei der Produktion von Clear Alignern und CA Clear Alignern erfolgt die Herstellung der Setup-Modelle zentral, während die Herstellung der Aligner im Eigenlabor des Kieferorthopäden stattfindet.
Eine Besonderheit des Clear Aligner Systems ist, dass jeder Bewegungsschritt durch die Abfolge von drei Alignern unterschiedlicher Elastizität erfolgt, die bei den CA Clear Alignern als CA soft, CA medium und CA hard bezeichnet werden. Die Aligner weisen dabei Dicken von 0,5 mm (soft), 0,62 mm (medium) und 0,75 mm (hard) auf. Der Einsatzbereich von Clear Aligner in allen Variationen ist wie immer vor allem die Korrektur kleiner Frontzahnabweichungen, es werden aber auch leichte Tiefbisse und offene Bisse, Kreuz- und Scherenbisse und leichte Fälle von Klasse II/III angegeben. Wie bei anderen Aligner-Systemen auch ist der Einsatzbereich von Clear Alignern in den letzten Jahren ausgedehnt worden – da Clear Aligner jedoch keine auf die Zähne geklebten Attachments à la Invisalign verwendet, sind komplexe Zahnbewegungen wie Wurzelkontrolle oder Intrusionen nicht möglich. Ebenso treibt Clear Aligner die Digitalisierung des gesamten Prozesses voran und hat dafür seine eigene Software CA Smart 3D entwickelt. Ein wesentlicher Unterschied zu Invisalign und eCligner ist allerdings, dass mehrfach neue Abdrucknahmen am Patienten notwendig sind, da die Herstellung nicht vollständig computergestützt ist. Clear Aligner verwendet im Unterschied zu Invisalign auch keine aufgeklebten Attachments auf den Zähnen, so dass viele komplexe Zahnbewegungen mit Clear Aligner nur eingeschränkt möglich sind.
Clear Aligner gibt an, dass in den letzten Jahren mehr als 100.000 Patienten mit diesem System behandelt worden sind.