Gaumennahterweiterung bringt Verbesserungen bei schlafbezogenen Atemstörungen

Die Gaumennahterweiterung (GNE), ein festsitzendes kieferorthopädisches Gerät zur knöchernen Verbreiterung des Oberkiefers, bewirkt neben den bekannten Wirkungen auf Zähne und Kiefer eine Vergrößerung der nasalen Atemwege und des oberen Rachenanteils. Die darauf folgende Verringerung des nasalen Atemwiderstands scheint bei schlafbezogenen Atemstörungen (SBAS) im Kindesalter hilfreich zu sein. Die Autoren dieser systematischen Übersichtsarbeit sind der Frage nachgegangen, ob sich ein Nutzeffekt der GNE bei SBAS im Kinderalter nachweisen lässt. Dazu konnten Sie 17 Studien hoher Qualität mit insgesamt 314 Kindern im Durchschnittsalter von 7,6 Jahren auswerten. Als Parameter wurden dabei der AHI-Index, der die Anzahl der stündlichen Apnoen und Hypopnoen während des Schlafs misst, und die Sauerstoffsättigung des Bluts herangezogen.

Dabei zeigte sich, dass in einem Zeitraum von bis zu drei Jahren nach Therapie mit der Gaumennahterweiterung der AHI von vorher 8.9 ± 7,0 auf nachher 2.7 ± 3,3 pro Stunde abnahm, was eine Reduktion von 70% bedeutet. Angegeben sind jeweils der Mittelwert mit der Standardabweichung. Ebenso verbesserte sich die minimale Sauerstoffsättigung des Bluts von 87.0 ± 9.1% auf 96.0 ± 2.7%. Die Effekte waren bei Kindern, deren Rachenmandeln gleichzeitig entfernt wurden, besonders ausgeprägt. In der einzigen Studie, die einen Zeitraum von mehr als drei Jahren nachuntersuchte, konnte die große Verbesserung bestätigt werden, so dass davon auszugehen ist, dass hier ein über lange Zeit stabiler Effekt erreicht wird.

Kieferorthopäden haben damit mit der GNE ein Gerät zur Verfügung, dass neben Verbesserungen auf der Ebene der Zähne und Kiefer auch bei schlafbezogenen Atemstörungen im Kindesalter großen Nutzen bringen kann.

Camacho M, Chang ET, Song SA, Abdullatif J, Zaghi S, Pirelli P, Certal V, Guilleminault C. Rapid maxillary expansion for pediatric obstructive sleep apnea: A systematic review and meta-analysis. Laryngoscope. 2017;127: 1712-1719. doi: 10.1002/lary.26352

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