Medizinische Aspekte
Die medizinische Bedeutung der Kieferorthopädie wird in Deutschland traditionell weit überschätzt. Als wissenschaftlich orientierte Kieferorthopäden wissen wir, dass die meisten kieferorthopädischen Behandlungen überwiegend ästhetisch motivierte Wahlbehandlungen ohne größere medizinische Konsequenzen sind. In medizinischer Sicht steht die Kieferorthopädie einfach ganz weit hinten, und selbst in der Zahnmedizin sind Prophylaxe und Parodontologie weitaus wichtiger als die Kieferorthopädie. Medizinische Aspekte unseres Faches werden in unserer Praxis in Mannheim jedoch, falls dies in Einzelfällen notwendig ist, integriert.
Ganzheitlicher Ansatz
Natürlich ist aus der Sicht unserer Patienten die perfekte Ästhetik eines der wichtigsten Behandlungsziele. Unser Konzept beschränkt sich aber nicht darauf, sondern zielt auf die bestmögliche Harmonie aller beteiligten Strukturen: der Zähne, des Zahnhalteapparates, der Muskulatur, der Kiefergelenke und des Gesichts. Unser Anliegen als Kieferorthopäden ist, das traditionell handwerkliche Denken der Zahnmedizin zugunsten eines ganzheitlichen Ansatzes zu überwinden, in dem Funktion, faziale Ästhetik und auch die menschliche Psyche als eigenständige Größen ihren Platz haben. Qualitativ hochwertige Kieferorthopädie ist mehr, als Patienten eine Zahnspange einzusetzen.
Nachhaltige Ergebnisse erzielen
Um nicht nur ästhetisch gute, sondern nachhaltige Ergebnisse zu erreichen, wird von der Erstdiagnostik an dem Zahnhalteapparat und funktionellen Aspekten große Beachtung geschenkt. Deshalb gehören bei uns Parodontalsonde und funktionsdiagnostische Untersuchung zum Alltag. Eine parodontale Vorbehandlung und eine Optimierung der Mundhygiene sind dann auch die häufigsten Maßnahmen vor einer kieferorthopädischen Behandlung.
Kooperation mit anderen Fachbereichen
Wenn notwendig, schaffen wir als Kieferorthopäden in Zusammenarbeit mit Zahnärzten, Kieferchirurgen, gelegentlich auch mit weiteren ärztlichen Spezialisten die Voraussetzung für eine erfolgreiche kieferorthopädische Behandlung. Die Kooperation mit Physiotherapeuten und Logopäden ist, wenn es denn notwendig erscheint, ebenso selbstverständlich.
Vorsicht: Scharlatane und Schlangenölverkäufer unterwegs
Leider treten viele Kieferorthopäden mit weit hergeholten, aber wohlklingenden Heilungsversprechen für zahllose Erkrankungen auf. Zwei Internetrecherchen (Berlin 2014 und Frankfurt/Main 2017) erbrachten das selbe Bild: 80% der Kieferorthopäden bewerben kieferorthopädische Behandlungen mit angeblichen gesundheitlichen Vorteilen. Am häufigsten behaupten diese Kollegen, dass mit kieferorthopädischer Behandlung Karies, Parodontitis und Kiefergelenkserkrankungen vorgebeugt werden könnte – während es dafür keinerlei wissenschaftliche Belege gibt. Chronische Kopfschmerzen bis zur Migräne, Innenohrerkrankungen wie Tinnitus und Drehschwindel sowie zahlreiche chronische Schmerzen im Bewegungsapparat sollen angeblich durch kieferorthopädische Behandlungen vermeidbar oder heilbar sein.
Obwohl Zusammenhänge zu der einen oder anderen dieser Erkrankungen seit Jahrzehnten immer wieder behauptet werden – man kann hier von einer gewissen Branchenfolklore sprechen – gibt es keine Beweise dafür, dass kieferorthopädische Behandlungen bei diesen Diagnosen Vorbeugung oder Heilung bewirken können. Mit solchen Versprechungen werden Patienten mit einem falschen Krankheitsmodell versorgt und mit nicht erfüllbaren therapeutischen Hoffnungen getäuscht. Wir als Kieferorthopäden in Mannheim halten dies für unethisch und enthalten uns solcher Versprechungen.