Seit 1944 der Positioner publiziert wurde, ist die Behandlung mit elastischen, herausnehmbaren Zahnspangen in der Kieferorthopädie bekannt. Sowohl der Positioner, der einem Sportmundschutz ähnelt, als auch die dünneren, transparenten Aligner wurden seitdem stetig weiter entwickelt. Das erste richtig brauchbare Behandlungsverfahren mit dünnen, transparenten Alignern beschrieb J. Sheridan bereits in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts und nannte es Essix-Schiene. Essix-Schienen sind bis heute im Einsatz, allerdings nur für kleine Korrekturen geeignet.
Die Firma Align Technology, USA, führte Ende der 1990er Jahre unter dem Namen Invisalign ein perfektioniertes kieferorthopädisches Behandlungsverfahren mit transparenten, herausnehmbaren Alignern ein. Das wirklich Neue dabei war, dass beliebig viele Aligner mit Computerunterstützung aus einem einzigen Zahnabdruck der Anfangssituation hergestellt wurden. Bei den älteren Alignersystemen mussten dagegen für größere Zahnbewegungen immer wieder neue Abdrücke genommen werden. Andere Aligner-Produkte wie z.B. Clear Aligner gehen in ähnliche Richtung, haben aber nicht die technische Perfektion wie Invisalign.
Aligner sind beim Sprechen und Lachen kaum sichtbar und behindern die Sprache nicht, so dass sie für die ästhetische Erwachsenenbehandlung sehr gut geeignet sind. Wie alle herausnehmbaren Spangen haben sie jedoch begrenzte Wirkungen und sind nur für leichte bis mittelschwere Behandlungsaufgaben geeignet. Seit der Markteinführung im Jahr 1999, in Deutschland 2001, hat sich Invisalign weltweit verbreitet und ist bei richtigem Einsatz ein vernünftiges und effizientes Behandlungsverfahren. Herausnehmbare Aligner sind inzwischen sogar durch die 2004 überarbeitete Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie als taugliches Behandlungsmittel anerkannt. Trotzdem werden kieferorthopädische Behandlungen mit Alignern in der gesetzlichen Krankenkasse überhaupt nicht und in der privaten oft nur unter nach zähen Auseinandersetzungen erstattet.