Die Delaire-Maske ist ein von J. Delaire und H. Petit in Frankreich entwickeltes, extraorales Gerät zur Behandlung der Progenie (Unterkiefer-Vorbiss) bei Kindern. Die Delaire-Maske besteht aus zwei auf der Stirn und dem Kinn aufliegenden Pelotten, die durch ein stabiles Metallgestell verbunden sind. Von diesem werden starke Elastikzüge auf eine im oberen Zahnbogen fest eingesetzte Verankerungsapparatur gehängt, die den Oberkiefer und die oberen Zähne nach vorne bewegen. Gleichzeitig wird das Wachstum des Unterkiefers etwas gehemmt. Nachteil der Delaire-Maske ist die unerwünschte, aber unvermeidliche Vorbewegung der oberen Zähne. Dieser Effekt kann heute durch die zusätzliche Verwendung von temporären Miniimplantaten (TADs) im Oberkiefer verhindert werden. Die Delaire-Maske sieht gewöhnungsbedürftig aus, wird aber in der Regel nur zu Hause getragen und von Kindern meist recht gut akzeptiert. Sie ist das effektivste konservative Behandlungsmittel bei der Progenie und hatte lange Zeit keine echten Alternativen.
Seit etwa 2005 besteht die Möglichkeit, an in beiden Kiefern fest eingesetzten chirurgischen Platten intraorale Elastiks einzuhängen. Dieses Verfahren wurde von H. de Clerck in Brüssel entwickelt und hat wesentlich größere Leistungsfähigkeit als die Delaire-Maske, ist aber mit einer kleinen Operation verbunden. Aus diesem Grund bleibt bis auf weiteres die Delaire-Maske das Standard-Behandlungsmittel beim Vorbiss des Unterkiefers.