Ein Retainer ist im weitesten Sinn jede Zahnspange, die nach einer kieferorthopädischen Behandlung zur Stabilisierung der Zahnstellung eingesetzt wird. Der Begriff kommt von englisch to retain (festhalten, stabilisieren). Es gibt festsitzende und herausnehmbare Retainer. Festsitzende Retainer sind meistens dünne Metalldrähte, die von außen unsichtbar auf der Innenseite der Frontzähne aufgeklebt werden und dort lebenslang verbleiben können. Vorteil ist die zuverlässige Stabilisierung der Zahnstellung, Nachteile eine leichte Erschwerung der Mundhygiene und gelegentlicher Bruch einzelner Klebeverbindungen.
Der Retainer mit 2 Klebestellen ist aus 0,7 mm starkem, vergoldeten Stahldraht gefertigt. Seine Vorteile sind, dass die Zahnzwischenräume der Schneidezähne einfacher gereinigt werden können und dass die Patienten sofort und immer merken, wenn sich eine der beiden Klebestellen gelöst hat. Allerdings werden die Schneidezähne auch nicht so zuverlässig gehalten und verdrehen sich gelegentlich trotz des Retainers. Der Retainer mit 6 Klebestellen ist aus 0,4mm dünnem, geflochtenen Stahldraht. Er ist etwas komfortabler und auch zuverlässiger als das Modell mit 2 Klebestellen. Dafür ist der Hygieneaufwand etwas größer – es gibt eben nicht umsonst.
Als herausnehmbare Retainer werden vor allem Plattenapparaturen und tiefgezogene, transparente Plastikschienen verwendet, gelegentlich auch Positioner, seltener bimaxilläre Apparate vom Typ des Aktivators. Herausnehmbare Retainer sind hygienisch natürlich ideal, aber oft recht unzuverlässig, da sie von vielen Patienten nicht ausreichend getragen werden oder zur Unzeit verloren gehen können.