Eine um 1935 von Andresen und Häupl publiziertes kieferorthopädisches Behandlungskonzept mit so genannten funktionskieferorthopädischen Apparaten (Aktivator, Bionator, Funktionsregler etc.) Die Idee ist, über die Änderung der Muskelfunktion eine Beeinflussung des Gesichtswachstums zu bewirken, was schlussendlich zu einer „biologischen“ Korrektur der Zahnstellung führen sollte. Die Funktionskieferorthopädie wurde im nationalsozialistischen Deutschland begeistert aufgenommen, dogmatisch verfochten und dominierte die deutsche Kieferorthopädie etwa 40 Jahre. Auch wenn bis heute noch die meisten deutschen Kieferorthopäden Andresen-Häuplianer sind, sind die wesentlichen Aussagen der Funktionskieferorthopädie längst überholt und spielen wissenschaftlich keine Rolle mehr. Nichtsdestotrotz lassen sich mit funktionskieferorthopädischen Apparaten meist bescheidene Behandlungseffekte erreichen – diese beruhen jedoch keineswegs auf einer Veränderung der Muskelfunktion, sondern sind mechanischer Natur wie bei allen anderen kieferorthopädischen Apparaten auch.
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