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Konkrement

Zahnstein unter dem Zahnfleischrand in Zahnfleischtaschen, meistens durch entzündliche Einblutung dunkel gefärbt und sehr hart.

Kopf-Kinn-Kappe

Die Kopf-Kinn-Kappe ist ein Behandlungsmittel zur Behandlung des Vorbisses des Unterkiefers (Mesialokklusion, Angle-Klasse III). Sie besteht aus einer gepolsterten Pelotte am Kinn, einer Kopfkappe am Hinterkopf und kräftigen Elastikzügen, die diese Teile verbinden. Die Apparatur übt einen Druck nach hinten auf das Kinn aus. Durch die Kopf-Kinn-Kappe soll das Wachstum des Unterkiefers gehemmt werden. Tatsächlich […]

Kopfbiss

Kopfbiss bedeutet, dass ein oberer Zahn nicht regelhaft über den unteren Zahn hinaus beißt, sondern genau auf diesen auftrifft. Ein Kopfbiss kann zu verstärktem Abrieb der Zähne führen. Ein Kopfbiss von Frontzähnen gilt nach den KIG-Regeln als behandlungsbedürftiger Befund und löst Leistungsanspruch an die gesetzliche Krankenversicherung für eine kieferorthopädische Behandlung aus.

Koronal

Koronal ist eine Richtungsbezeichnung und bedeutet zur Zahnkrone gerichtet.

Kortikotomie

Kortikotomie ist ein chirurgisches Verfahren um in den Kieferknochen Rillen einzufräsen. Die Kortikotomie kann entweder durch das Zahnfleisch oder auch nach vorherigem Ablösen des Zahnfleischs vom Kiefer durchgeführt werden.  Das Zahnfleisch wird im letzteren Fall anschließend wieder angenäht. Mit der Kortikotomie können kieferorthopädische Behandlungen für etwa 3-6 Monate beschleunigt und manche Zahnbewegungen erheblich erleichtert werden. […]

Kreuzbiss

Der Kreuzbiss ist ein verkehrter Überbiss von Zähnen. Normalerweise ist der obere Zahnbogen größer und breiter als der untere, so dass sowohl die Front- als auch die Seitenzähne über die unteren Zähne beißen. Beim Kreuzbiss überragen dagegen die unteren Zähne die oberen. Ein frontaler Kreuzbiss kann manchmal ein Zeichen einer Progenie sein, ein seitlicher Kreuzbiss […]

Labial

Labial ist eine Richtungsbezeichnung und bedeutet zur Lippe gerichtet.

Laceback

Lacebacks sind in Achterform angelegte Drahtligaturen zwischen Eckzähnen und den letzten in die Multibracketapparaturen einbezogenen Molaren. Sie sollen den Lückenschluss beschleunigen und die Protrusion der Frontzähne verhindern.

Laterognathie

Die Laterognathie ist ein Seitbiss des Unterkiefers, oft verbunden mit einem einseitigen Kreuzbiss der Seitenzähne und einer Asymmetrie des gesamten Untergesichts. Die Laterognathie kann entweder mit orthodontischen Zahnbewegungen kompensiert oder durch eine chirurgische Schwenkung des Unterkiefers korrigiert werden.

Laterotrusion

Laterotrusion bedeutet die Bewegung des Unterkiefers zur Seite. Der Bewegungsumfang beim Erwachsenen ist normalerweise zwischen 8 mm und 12 mm. Größere und kleinere Werte kommen vor, ohne dass dies einen Krankheitswert hätte. Unterschiedliche Werte auf der rechten und linken Seite sind normal.  

Ligatur

Verbindung zwischen kieferorthopädischen Drähten und Brackets bei der Multibracketapparatur, meistens in Form eines Elastikringes oder einer Stahlligatur.

Lingual

Lingual ist eine Richtungsbezeichnung und meint zur Zunge gerichtet.

Lingualbügel

Der Unterzungenbügel oder lower lingual arch (LLA) ist eine schlanke, passive Zahnspange, die dem Platzhalten während des Zahnwechsels dient. Der hinterste Milchbackenzahn ist 1-3mm größer als sein bleibender nachfolger. Wenn dieser Milchzahnausfällt, entsteht also ein kleiner, aber nicht unbedeutender Platzgewinn im Zahnbogen. Dieser Platzgewinn geht bei natürilcher Entwicklung aber durch die Vorwanderung der bleibenden 1. […]

Lingualtechnik

Kieferorthopädische Behandlung mit einer festsitzenden Zahnspange, die von außen unsichtbar auf der Innenseite der Zähne angebracht ist. Die linguale Zahnspange ist die einzige wirklich unsichtbare Behandlungsmethode, denn die herausnehmbaren Aligner sind nicht komplett unsichtbar. Um auch ästhetisch sehr anspruchsvollen Patienten kieferorthopädische Behandlung zu ermöglichen, fingen einige Kieferorthopäden in den USA etwa 1975 an, von außen […]

Lip Bumper

Der Lip Bumper ist eine Zahnspange meist für den unteren Zahnbogen, die an zementierten Metallringen auf den 1. Molaren (den ersten großen Backenzähnen) befestigt wird. Der Lip Bumper ist sowohl herausnehmbar als auch festsitzend einsetzbar. Mit dem Lip Bumper können die 1. Molaren nach hinten gekippt und die Zahnbögen etwas verbreitert werden. Der Lip Bumper […]

Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten

LKG-Spalten ­ ­– etwa bei jeder 500sten Geburt auftretende Längsspalte der Oberlippe, des Oberkiefers und Gaumens, die von einer angedeuteten Spaltung der Lippe bis zur vollständigen Spaltung des gesamten Bereichs reichen kann. Es gibt einseitige und beidseitige LKG-Spalten. Die Kinder werden heute überwiegend kieferchirurgisch mit etwas kieferorthopädischer Unterstützung vollkommen rehabilitiert.

Lippenbändchen

Die Lippenbändchen sind zarte häutig-bindegewebige Strukturen, die die Wangenschleimhaut mit der kieferseitigen Schleimhaut verbinden. Manchmal strahlen sie auch direkt ins Zahnfleisch hinein. Bei Kindern sind sie oft stark entwickelt und werden in großer Zahl chirurgisch beseitigt. Dieses Vorgehen sollte sehr zurückhaltend eingesetzt werden, da große Lippenbändchen meistens keinen Schaden anrichten und sich häufig mit dem […]

LKG-Spalte

LKG-Spalte ist eine Abkürzung für Lippen-Kiefer-Gaumenspalte

MALU-Zahnspange

MALU bedeutet madibular advancement locking unit und ist nichts weiter als ein Hybrid der altbekannten Herbst-Apparatur. Die MALU-Apparatur wurde von S. Kumar in Norwegen entwickelt. Im Unterschied zum Herbst wird MALU aber nicht allein verwendet, sondern auf die Multibracketapparatur aufgesteckt. Diese Art der Behandlung hat den Vorteil, die gesamte Behandlungsdauer abzukürzen, jedoch um den Preis […]

MAP

Vor allem in der Schweiz gebräuchliche Abkürzung für Myoarthropathie des Kausystems, siehe dort.

MARA

Die Mandibular Repositioning Appliance (MARA) ist ein von James Eckhart und Douglas Toll erdachtes, festsitzendes Gerät zur Bissverschiebung des Unterkiefers nach vorne beim Rückbiss (Distalokklusion, Angle Klasse II). Erste Studien zeigten ähnlich gute Ergebnisse wie beim Herbstscharnier, allerdings ist der Patientenkomfort bei dem Gerät schlechter als bei den meisten anderen Non-Compliance-Apparaten zur Bissverschiebung.

MEAW

Siehe Multiloop Edgewise Archwire (MEAW) Technik.

Mediotrusion

Mediotrusion bedeutet die Bewegung des Unterkiefers zur Mitte. Der Bewegungsumfang beim Erwachsenen ist normalerweise zwischen 8mm und 12mm. Größere und kleinere Werte kommen vor, ohne dass dies einen Krankheitswert hätte. Unterschiedliche Werte auf der rechten und linken Seite sind normal, wobei das Bewegungsausmaß rechts bei den meisten Menschen etwas größer ist.

Mesial

Mesial ist eine Richtungsbezeichnung und bedeutet zur Mitte des Zahnbogens gerichtet.

Mesialokklusion

Die Mesialokklusion ist ein Vorbiss des Unterkiefers, oft verbunden mit einem Kreuzbiss der Frontzähne (Angle-Klasse III).

Mesiodens

Ein Mesiodens ist ein überzähliger Zahn in der Mitte des Oberkiefers. Während früher gelehrt wurde, dass Mesiodentes unbedingt entfernt werden müssten, herrscht heute eine gelassenere Beurteilung vor. So lange diese Zähne keinen Kontakt zur Mundhöhle haben, keine Zyste ausbilden und einer kieferorthopädischen Behandlung nicht im Wege stehe, können sie belassen werden. Eine periodische Kontrolle mit […]

MFA

Mandibular Functional Advancer, abgekürzt MFA, ist ein der MARA-Apparatur nachempfundenes, nur wenig modifiziertes Gerät mit dem selben Wirkprinzip (siehe MARA).

Milchzähne

Die Zähne der ersten Dentition. Der Mensch hat in der Regel 20 Milchzähne, die nach der Geburt bis zum zweiten Lebensjahr durchbrechen und vom zehnten bis zwölften Lebensjahr in der Regel durch die bleibenden Nachfolger der zweiten Dentition ersetzt werden.

Mini-Implantate in der Kieferorthopädie

Kieferorthopädische Miniimplantate sind modifizierte chirurgische Knochenschrauben, die zur Verankerung im Knochen bei besonderen Zahnbewegungen dienen. Knochenschrauben werden in der Chirurgie seit über 100 Jahren eingesetzt und haben sich für viele Einsatzzwecke bewährt. Seit etwa 1990 sind findige Kieferorthopäden den auf die Idee gekommen, kleine Knochenschrauben aus Titan zur Verankerung in der Kieferorthopädie einzusetzen. Damit wurden […]

Molaren

Die drei großen hinteren Backenzähne, die vier oder fünf Höcker aufweisen und die hauptsächliche Kaulast tragen, werden Molaren genannt.

MRT

Das Magnetresonanztomogramm, kurz MRT, ist ein hochauflösendes, bildgebendes Verfahren ohne Röntgenstrahlen. Es beruht auf der Anwendung starker Magnetfelder und hat keine bekannten unerwünschten Wirkungen.  Seit seiner Einführung in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts hat das MRT die Möglichkeiten der bildgebenden Diagnostik erheblich erweitert und ist aus vielen gebieten der Medizin nicht mehr wegzudenken. Besondere […]

MSA nach Bumann

Die MSA (ausgeschrieben Manuelle Strukturanalyse) nach A. Bumann steht für eine Reihe von manuellen Techniken zur Untersuchung der Kiefergelenke, eingeschränkt auch der Kaumuskulatur. Manuelle (mit den Händen ausgeführte) Untersuchungstechniken sind vor allem in den USA und den Niederlanden, aber auch an vielen anderen Orten in der Welt entwickelt worden. Deshalb sind manuelle Techniken zur Untersuchung […]

Multiband-Apparatur

Veraltete Bezeichnung für Multibracketapparatur, da diese Apparaturen heute überwiegend mit Brackets, nicht mehr mit „Bänder“ genannten Metallringen an den Zähnen befestigt werden. Der irreführende Begriff wird trotzdem noch häufig genutzt, selbst von Kieferorthopäden.

Multiloop Edgewise Archwire (MEAW)

Die Multiloop Edgewise Archwire (MEAW) Technik ist eine von Y.H. Kim in Korea erdachte Technik der Behandlung mit festsitzenden Zahnspangen. Die Multiloop Edgewise Archwire Technik wurde danach vor allem von S. Sato aus Japan verbreitet, so dass sie gelegentlich auch als Sato-Technik bezeichnet wird. Während normalerweise die Brackets der festsitzenden Zahnspange durch einen geraden, bogenförmigen […]

Mundvorhof

Der schmale Raum zwischen den Zähnen und den Kiefern auf der einen und den Lippen und Wangen auf der anderen Seite

Mundvorhofplatte

Die Mundvorhofplatte (kurz MVP) ist eine einfache und kostengünstige herausnehmbare Zahnspange, die einem Schnuller ähnelt, aber nur aus einer einfachen Silikon- oder Plastikplatte besteht, die sich im Mundvorhof zwischen den Lippen und den Schneidezähnen befindet. Daran befindet sich meistens ein Griff, der zwischen die Lippen ragt. Die Mundvorhofplatte wird gerne in der Frühbehandlung von Kindern […]

Myoarthropathien des Kausystems

Hauptsächlich in der Schweiz gebräuchliche Bezeichnung für meist schmerzhafte Störungen der Kaumuskulatur und der Kiefergelenke, sonst ist im deutschen Sprachraum eher der nicht ganz deckungsgleiche Begriff Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) üblich.

Myobrace – starke Werbung, bescheidene Ergebnisse

Myobrace steht für eine ganze Reihe einfacher, präfabrizierter Zahnspangen, die alle einem Positioner ähnlich sehen. Sie werden von der Firma Myofunctional Research seit etwa 2010 mit zunehmendem Druck auch in Europa vermarktet. Fast jeder Kieferorthopäde erhält regelmäßig Werbung des Herstellers. Die vorgefertigten Myobrace-Apparate sollen vor allem für – grundsätzlich fragwürdige – kieferorthopädische Frühbehandlungen geeignet sein. […]

Myofaszialer Schmerz

Auf Travell und Simons zurückgehender Begriff für Schmerzen der Muskeln und Faszien, meist als Triggerpunktschmerz dargestellt mit häufiger Projektion in benachbarte anatomische Regionen. In der Zahnmedizin oft missverstanden und als myofacialer Schmerz widergegeben, was Schmerzen der Muskeln des Gesichts bedeuten würde – ein unsinniger Begriff!

Myofunktionelle Störung

Myofunktionelle Störung ist in der Kieferorthopädie eine leicht fragwürdige Sammelbezeichnung für Merkmale wie offene Mundhaltung, Einlagerung der Zunge zwischen die Zähne, Lispeln. Es stellt sich hier erstens die Frage, ob die so genannte Störung nicht eher eine Variation des Normalen ist, mit der ein Mensch ganz gut leben kann, und zweitens in den meisten Fällen […]

Myofunktionelle Therapie – ein ehrgeiziges Konzept mit fraglichem Nutzen

Die Myofunktionelle Therapie (MFT) ist ein Behandlungskonzept in der Kieferorthopädie, das die Optimierung der Funktion von Zunge und Mundmuskulatur zum Ziel hat. Hintergrund ist die Beobachtung, dass eine flache Zungenlage mit Einlagerung der Zunge zwischen die Frontzähne häufig mit einem offenen Biss verbunden ist, d.h. dass die Frontzähne überhaupt keinen Kontakt haben. Gleichzeitig haben die […]

Nackenzug

Teil des cervikalen Headgears, bei dem ein Nackenpolster zur Verankerung eines Zuges auf die Zähne verwendet wird.

Nance-Knopf

Der Nance-Knopf oder Nance holding arch ist ein am Gaumen hinter den oberen Schneidezähnen aufliegendes Plastikknöpfchen, das über stabile Stahldrähte mit Bändern auf den 1. Molaren verbunden ist. Benannt ist das Gerät nach seinem Erfinder H. Nance. Der Nance-Knopf dient dazu, das Vorwandern der 1. Molaren zu verhindern, um den Platz für alle durchbrechenden, bleibenden […]

Neutralbiss

Die ideale Lagebeziehung der Zahnreihen zueinander, bei der die unteren Molaren eine halbe Prämolarenbreite vor den oberen Molaren stehen und ein ideale Höcker-Fossa-Beziehung der meisten antagonistischen Zähne zueinander ebenso wie ein horizontalerer Schneidezahnüberbiss von 2-3 mm bestehen.

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