Schmelz
Die fast ausschließlich anorganisch-kristalline Substanz, mit der die Zahnkronen überzogen sind. Der Zahnschmelz ist die härteste Substanz des menschlichen Körpers.
Schmelzentkalkungen bzw. white spots
Siehe Demineralisierung
Sedierung
Ruhigstellung der Patienten während operativer Eingriffe mit Medikamenten
Segmentbogentechnik
Als Segmentbogentechnik bezeichnet man alle Techniken bei der kieferorthopädischen Behandlung mit festsitzenden Spangen, bei denen mit mehreren Drahtsegmenten statt mit einem einzigen, umlaufenden Draht gearbeitet wird. Erdacht und publiziert wurde die Segmentbogentechnik vor allem von Charles Burstone seit 1960. Einige Elemente der Segmentbogentechnik haben durchaus eine gewisse Verbreitung gefunden, z.B. die Intrusion der Frontzähne mit […]
Seitenzähne
De Prämolaren und Molaren, die mit ihren großen Kauflächen die Kaulast tragen.
Selbstligierende Brackets
Die Drähte der festen Zahnspangen wurden traditionell mit Ligaturen aus elastischem Material oder aus dünnem Draht an den Brackets befestigt. Selbstligierende Brackets haben dagegen einen eingebauten metallischen Verschlussmechanismus zum Festhalten der Drähte. Diese Idee ist in der Geschichte der Kieferorthopädie schon häufig aufgegriffen worden. Bis zum Auftauchen des Speed-Brackets um 1990 sind die meisten selbstligierenden […]
Sigmatismus
Sigmatismus ist das Fachwort für Lispeln.
SPEED Bracket
Das Speed-Bracket ist ein selbstligierendes Bracket (Bestandteil der festsitzenden Zahnspange) der Firma Strite aus Kanada. Es ist das älteste der heute am Markt angebotenen selbstligierenden Brackets und ständig verbessert worden. Es ist ein sogenanntes aktiv selbstligierendes Bracket, was bedeutet, dass der Verschlussclip leicht in das Bracketslot hineinragt und damit auch mit dünnen Runddrähten schon relativ […]
Speekurve
Die Speekurve ist sagittale Verwindungskurve der Zahnbögen.
Sport-Mundschutz
Der Sport-Mundschutz ist ein meist aus Silikon gefertiger Schutz der oberen Zähne gegen mechanisches Trauma. Der Sport-Mundschutz wird bei Kontaktsportarten wie Hockey, Eishockey und vielen Kampfsportarten getragen, um Verletzungen der oberen Zähne vorzubeugen.
Standard Edgewise Technik
Veraltete Multibracket- bzw. Multibandtechnik, bei der die Brackets kaum an die verschiedenen Zahnformen angepaßt waren. Die Folge war die Notwendigkeit hunderter manueller Biegungen in den verwendeten Drähten. Mit dem Auftauchen der gleich teuren programmierten Brackets wurde die Standard Edgewise Technik obsolet und wird heute weltweit kaum noch verwendet.
Straight Wire Technik
Straight Wire Technik war ein Begriff für die Multibracket- bzw. Multibandtechnik mit programmierten Brackets. Die ursprüngliche Idee, durch die an alle Zahnformen angepaßten Brackets ganz auf Biegungen der orthodontischen Drähte verzichten zu können, erwies sich allerdings als nicht realistisch. Programmierte Brackets haben sich nichtsdestotrotz wegen der erheblichen Arbeitserleichterung gegenüber den älterer Standard Edgewise Brackets am […]
Subgingival
Unter dem Zahnfleischrand, in der Zahnfleischtasche liegend.
Sublingual
Unter der Zunge liegend.
TAD
Temporary anchorage device – siehe Miniimplantate.
Temporomandibuläre Dysfunktion
Temporomandibuläre und craniomandibuläre Dysfunktion sind Synonyme. Siehe craniomandibuläre Dysfunktion.
Teuscher-Aktivator
Der Teuscher-Aktivator ist eine der zahlreichen Kombinationen des traditionellen Aktivators mit einem daran angebrachten Hochzug-Headgear, der mit einer Kopfkappe verbunden ist. Der Teuscher-Aktivator wird vorwiegend nachts getragen, nur wenn möglich auch stundenweise tagsüber. Der zunächst etwas befremdliche Hochzug erlaubt es, die Tragezeit erheblich zu reduzieren und selbst bei nächtlicher Mundatmung, die den normalen Aktivator ineffektiv […]
Tieback
Aktive Elemente mit Elastikmodulen oder Zugfedern, die in die Multibracketapparatur eingehängt werden, um einen Lückenschluss im Seitenzahnbereich zu bewirken.
Tiefbiss
Tiefer Überbiss der Frontzähne in vertikaler Richtung. Führt dazu, dass die unteren Schneidezähne im zugebissenen Zustand weitgehend oder vollständig von den oberen Schneidezähnen überdeckt werden, häufig auch zum Einbiss der unteren Schneidezähne in den Gaumen, in extremen Fällen auch zum Einbiss der oberen Schneidezähne in das Zahnfleisch des Unterkiefers.
Tip-Edge Technik
Eine aus der Begg-Technik entwickelte Technik mit einem Bracket, das einerseits kippende Zahnbewegungen wie bei der klassischen Begg-Technik ermöglicht, andererseits aber auch wie ein modernes, vollprogrammiertes Bracket benutzt werden kann. Das Tip-Edge Bracket hat eine kleine, treue Anhängerschaft, die diese Technik liebt. Arbeiten kann man damit ohne Zweifel, jedoch scheint die Mechanik des Kippens und […]
TMA (Beta-Titanium)
Titanium Molybden Alloy (TMA) des Herstellers Ormco ist eine Beta-Titanium Legierung aus den Metallen Titan und Molybdän. Die Legierung wird gerne für die Herstellung kieferorthopädischer Drähte verwendet und hat etwa die Hälfte der Steifigkeit und damit der Kraftentfaltung des Stahls. Da das Patent um 2010 ausgelaufen ist, bieten jetzt fast alle großen Hersteller kieferorthopädischer Produkte […]
TMD
TMD ist die Abkürzung von temporomandibulärer Dysfunktion, was wiederum ein Synonym von craniomandibulärer Dysfunktion ist. Siehe dort.
Torque
Torque bezeichnet die Achsenstellung der Zähne in orovestibulärer Richtung, meistens die Neigung der Frontzähne nach vorne oder hinten.
TPA
TPA ist die Abkürzung von Transpalatal Arch, siehe Gaumenbügel
Trans palatal arch
Siehe Gaumenbügel (Transpalatal Arch, TPA)
Trigeminus
Der Nervus trigeminus ist der 5. Hirnnerv, der große Teile des Gesichts innerviert.
Tube
Englische Bezeichnung für die Röhrchen, die als Bestandteil der Multibracket-Apparatur auf die Molaren geklebt werden. Da die MB-Apparaturen hauptsächlich in den USA entwickelt wurden, sind die englischen Begriffe Bracket und Tube auch Bestandteil der deutschen Fachsprache geworden.
Twinblock
Der Twinblock ist eine so genannte funktionskieferorthopädische Apparatur, die von W.J. Clark in Großbritannien entwickelt und 1977 erstmals publiziert wurde. In Großbritannien ist der Twinblock seit Jahrzehnten die Standardapparatur zur Behandlung des Unterkieferrückbisses bei Heranwachsenden. Der Twinblock ist eine späte und vermutlich die leistungsfähigste Weiterentwicklung der diversen Doppelplatten. Diese sind im Prinzip in ein Oberkiefer- […]
Überbiss
Mit Überbiss wird in der Laiensprache das Überbeißen der oberen Schneidezähne über die unteren in horizontaler und vertikaler Richtung bezeichnet. Die normalen Werte für den Überbiss in beiden Richtungen bewegen sich zwischen 2 und 4 mm. Ein großer horizontaler Überbiss ist ein Ausdruck eines Rückbisses des Unterkiefer (Distalokklusion, Angle-Klasse II), ein verringerter oder gar verkehrter […]
Unilateral
Einseitig
Unimaxillär
Nur einen Kiefer betreffend.
Van Beek-Aktivator
Der Van Beek-Aktivator wurde von H. van Beek in den Niederlanden entwickelt. Der Van Beek-Aktivator ist eine der vielen Kombinationen des Aktivators mit einem daran angebrachten Hochzug-Headgear, der mit einer Kopfkappe verbunden ist. Durch Verzicht auf Halteelemente aus Draht ist die Konstruktion des Van Beek-Aktivators robust und kostengünstig. Der Van Beek-Aktivator wird vorwiegend nachts getragen, […]
VDP
Abkürzung für Vorschubdoppelplatte. Siehe dort
Verlagerung
Eine Verlagerung bezeichnet die Lage eines nicht durchgebrochenen Zahns, der sich nicht auf seinem normalen Durchbruchspfad befindet und an ungünstiger anderer Position im Kiefer liegt.
Vestibulär
Den Mundvorhof, in der Fachsprache das Vestibulum betreffend; in Richtung des Vestibulums.
Visualized Treatment Objective
Aus der großen Zeit der Ceph-Analysen stammendes Verfahren, mit viel zeichnerischem Geschick und prophetischer Gabe das Endergebnis einer kieferorthopädischen Behandlung vorherzusehen. Geht auf Robert Ricketts zurück, den Erdenker der Bioprogressiven Therapie. Wie diese gerät auch das Visualized Treatment Objective langsam in Vergessenheit.
Vivera Retainer
Herausnehmbare, passive Aligner zur Stabilisierung des Behandlungsergebnisses nach Invisalign-Behandlungen, Hersteller beider Produkte ist Align Technology.
Vorbiss
Vorbiss des Unterkiefers, oft verbunden mit einer Unterentwicklung des Oberkiefers oder gar des ganzen Mittelgesichts sowie mit einem Kreuzbiss (verkehrten Überbiss) der Frontzähne. Siehe Progenie
Vorschubdoppelplatte (VDP)
Die Vorschubdoppelplatte, kurz VDP, ist von F.G. Sander entwickelt und 1988 erstmals publiziert worden. Sie ist eine der jüngeren Versionen der Doppelplatten – davor gab es verschiedene Vorläufer wie die Vorbiss-Doppelplatte von AM Schwarz und die Platte mit Müller-Dornen. Die Doppelplatten sind im Prinzip in Oberkiefer- und Unterkieferteil zerlegte Aktivatoren. Genau wie ein Aktivator (oder […]
VTO
Abkürzung von Visualized Treatment Objective
Wachstumsspurt
Der Wachstumsspurt ist eine Beschleunigung des Wachstums in der Pubertät und tritt bei Mädchen meistens mit 11-12 Jahren, bei Jungen mit 13-14 Jahren ein, wobei die Variationsbreite hoch ist. Der Wachstumsspurt ist in den meisten Regionen der Welt in den letzten Jahrzehnten immer früher eingetreten (säkularer Trend). Während des Wachstumsspurts bestehen ideale Voraussetzungen für kieferorthopädische […]
Wechselgebiss
Zustand des menschlichen Gebisses zwischen 6 und 11 Jahren, bei dem sowohl bleibende als auch Milchzähne vorhanden sind.
Weisheitszahn
Die 3. Molaren, die in der Regel mit 18 bis 20 Jahren durchbrechen.
Wilsonkurve
Die Wilsonkurve ist die transversale Verwindungskurve der Zahnbögen, im Englischen gelegentlich auch Monsonkurve genannt.
Wurzelkanal
Der schmale, bindegewebige Teil der Wurzel, der von Blutgefäßen und Nerven durchzogen ist.
Wurzelresorption
Wurzelresorptionen sind Einschmelzungen der Zahnwurzeln, die sich als kleine, begrenzte Vertiefungen (Lochfraß) oder als das Verschwinden kompletter Wurzelspitzen äußern können. Wurzelresorptionen können auch im natürlichen, unbehandelten Gebiss auftreten, sind jedoch vor allem eine regelmäßige Begleiterscheinung kieferorthopädischer Behandlungen. Zum Teil werden die Wurzelresorptionen wieder repariert, größere Defekte bleiben jedoch nach der Behandlung bestehen. Die meisten Wurzelresorptionen […]
Wurzelzement
Die knochenähnliche, relativ weiche Substanz, die die menschlichen Zahnwurzeln überzieht.
Zahn-Organbeziehungen
Zahn-Organbeziehungen werden von alternativmedizinischer Seite angenommen. In der alternativmedizinischen Szene kursieren Karten, bei denen jedem menschlichen Zahn unter anderem ein inneres Organ zugeordnet wird. Es handelt sich jedoch um ein rein spekulatives Konzept, für das es außer heißem Glauben keinerlei Belege gibt. Patienten sollten sich durch solchen Unfug nicht verunsichern lassen!
Zahnbelag
Siehe Plaque
Zahnklammer
Umgangssprachlicher Begriff für kieferorthopädische Behandlungsapparate