Arten von Brackets
Hier finden Sie eine Übersicht aller gängigen Brackets, welche in der Lingualtechnik Verwendung finden.
Bei den zahlreichen angebotenen Produkten gibt es einen entscheidenden Unterschied. Alle Brackets bis Ende der 90er-Jahre des letzten Jahrhunderts waren so genannte konfektionierte Brackets, d.h. vorgefertigte Produkte, die ohne Rücksicht auf die Form individueller Zahnformen für alle Patienten in gleicher Art eingesetzt wurden. Konfektionierte Brackets funktionieren bei der üblichen Technik, bei der die Brackets außen aufgesetzt werden, tadellos. Bei der Lingualtechnik stoßen konfektionierte Brackets jedoch an ihre Grenzen, weil die Formen der Zähne auf der Innenseite stärker variieren als auf der Außenseite, und weiterhin maximal flache Gestaltung der Brackets nicht mit einer Einheitsform erreicht werden kann.
Vollständig individualisierte Brackets waren der Durchbruch
Das Incognito-Bracket war Mitte der 90er-Jahre das erste vollständig individualierte Lingualbracket. Im Jahr 2013 folgte das noch leistungsfähigere WIN-Bracket. Vollständig individualisierte Brackets werden für jeden einzelnen Zahn eines Patienten einzeln gedruckt und in einer Goldlegierung gegossen (Incognito) oder im Laserschmelzverfahren direkt gedruckt (WIN). Diese mit viel Computerunterstützung verbundenen Prozesse garantieren eine bis dahin unvorstellbare flache Bauweise und eine Präzision, die nicht einmal in der herkömmlichen Labialtechnik erreicht wird. Gleichzeitig werden diese Brackets mit einer ganzen Reihe robotergestützt fabrizierter Drähte geliefert, die die Arbeit mit diesen Systemen extrem erleichtern.
Nicht zufällig sind die meisten wissenschaftlichen Publikationen in der Lingualtechnik in den letzten Jahrzehnten über vollständig individualisierte Brackets erschienen. Während überdurchschnittliche Kieferorthopäden auch mit den besseren konfektionierten Brackets gute Ergebnisse zeigen können – allen Respekt dafür! – scheint die Zukunft dem vollständig individualisierten Lingualbracket zu gehören.