Komplexe Behandlungsaufgaben mit der Lingualtechnik
Selbst sehr komplexe Behandlungsaufgaben können mit der Lingualtechnik zuverlässig gelöst werden. Unser Fallbeispiel ist eine 59-jährige Patientin mit ausgeprägtem Platzmangel und Steilstand 11/21, deren Behandlung durch Verlust 17, Hemisektion 36 und zahlreiche konservierende und prothetische Restaurationen unterschiedlicher Qualität verkompliziert wird.
Trotz rund 8mm Platzmangel im unteren Zahnbogen lehnt sie Extraktionen ab, von außen sichtbare Apparaturen sind für sie inakzeptabel. Nach ausführlicher Beratung wird ein Behandlungsplan mit lingualer Apparatur und umfangreicher approximaler Schmelzreduktion in beiden Zahnbögen vereinbart.
Im Unterkiefer müssen dabei nach Schmelzreduktion der 1. Molaren und Prämolaren zunächst die Eckzähne nach hinten bewegt werden, bevor die Frontzähne überhaupt sinnvoll beklebt werden können. Die approximale Schmelzreduktion ist bei erwachsenen Patienten mit frontalen Engständen schon aus ästhetischen Gründen sehr oft erforderlich, da ohne Breitenreduktion der Zahnkronen nach Auflösung der Engstände ausgeprägte schwarze Dreiecke zwischen den Zähnen sichtbar werden, die den ästhetischen Eindruck trotz gerader Zähne empfindlich stören können.
Ohne eine umfangreiche Schmelzreduktion der Frontzähne wäre ein so ästhetisch ansprechendes Ergebnis wie bei dieser Patientin daher schlicht unmöglich gewesen.