Interessantes und Skurriles

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Zahnspangen 1850 – 1900

Die ersten Lehrbücher der Kieferorthopädie erschienen in Deutschland 1836 und 1840, in Frankreich 1841, in Belgien 1852 und in den USA 1880. Der Autor des letzteren, Norman W. Kingsley (1829-1913) veröffentlichte nicht nur das bis dahin umfassendste Lehrbuch der Kieferorthopädie sowie mehr als 100 wissenschaftliche Artikel, sondern war auch der erste Autor, der systematisch Ätiologie (Lehre von den Ursachen), Diagnostik und Behandlungsplanung zur Grundlage der kieferorthopädischen Behandlung machte. Weiterhin entwickelte er eine herausnehmbare Zahnspange Behandlung des Rückbisses des Unterkiefers, was er „jumping the bite“ nannte. Diese Zahnspange ähnelte manchen heute noch verwendeten, herausnehmbaren Doppelspangen vom Typ des Aktivators. Ebenfalls in diese Zeit fällt die Erstpublikation der festsitzenden Apparatur zur Gaumennahterweiterung durch Angell im Jahr 1860.

Als wichtigster Begründer der wissenschaftlichen Kieferorthopädie gilt der US-amerikanische Kieferorthopäde Edward H. Angle (1855-1930), der nicht nur die festsitzenden Zahnspangen bis zur heute noch verwendeten Edgewise-Apparatur verbesserte, sondern auch Autor eines in sieben Auflagen erschienenen Lehrbuchs der Kieferorthopädie war. Angle gründete im Jahr 1900 in St. Louis das erste Ausbildungsinstitut zur Weiterbildung von Zahnärzten zu Kieferorthopäden. Er war ein äußerst einflussreicher und erfolgreicher Lehrer und prägte viele Jahrzehnte der Kieferorthopädie. Angle war dazu technisch und handwerklich begabt und entwickelte die festsitzenden Zahnspangen unermüdlich weiter. Seine Lehre und seine – im Prinzip noch heute angewendete – festsitzende Edgewise-Apparatur verbreiteten sich in allen damals entwickelten Ländern.

Aktuelles

Abnehmbare Zahnspangen: veraltet, überflüssig

Abnehmbare oder festsitzende Zahnspangen sind überhaupt keine echte Alternative, denn die Apparate haben eine sehr unterschiedliche Leistungsfähigkeit. Mit herkömmlichen abnehmbaren Apparaten können viele Zahnbewegungen gar nicht

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